Montessori Pädagogik Zuhause

Montessori Pädagogik Zuhause

Maria Montessori, eine italienische Ärztin und Pädagogin, hat ihre Erkenntnisse zur Kindererziehung und Förderung weltbekannt gemacht und die Montessori Pädagogik begründet. Die Philosophie dahinter ist aus unserem heutigen Alltag mit Kindern praktisch nicht mehr wegzudenken.

Es gibt sehr viele Kindertageseinrichtungen die nach der Montessori Pädagogik erziehen und unterrichten. Die Kinder werden in ihrer individuellen Entwicklung gestärkt und entwickeln dadurch ein starkes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

In diesem Artikel habe ich die Grundsätze der Montessori Pädagogik zusammengefasst um euch einen ersten Überblick zu der allumfassenden Philosophie zu geben. Ihr erfahrt wer Maria Montessori war und was es mit der “vorbereiteten Umgebung” auf sich hat.

Die Ärztin Maria Montessori

Maria Montessori (geb. 1870) war die erste Ärztin Italiens und eine hochbegabte und einfühlsame Pädagogin. Sie studierte Medizin und hatte sich dadurch in einer Männerdomäne behauptet. Anfangs arbeitete sie in einer chirurgischen Klinik, später begann sie sich für Pädagogik zu interessieren. Sie wechselte zu einer psychiatrischen Klinik für geistig behinderte Kinder. Dort lernte Sie Dr. Giuseppe Montesano kennen. Aus dieser Beziehung entstand 1898 ihr Sohn Mario, den sie schweren Herzens zu einer Pflegefamilie schicken musste.

Maria Montessori - von Helmut Heiland.

Die Tatsache, dass sie ihr eigenes Kind nicht erziehen konnte und die intensive Arbeit an der psychiatrischen Klinik für geistig behinderte Kinder legte den Grundstein für die Grundzüge ihrer Pädagogik. Ein vertieftes Studium der Pädagogik, der Experimentalpsychologie und der Anthropologie brachte Maria Montessori weitere Erkenntnisse. Sie eröffnete 1907 ihr erstes Kinderhaus im römischen Proletariarviertel San Lorenzo.

Von da an hatte die Montessori Pädagogik großen Erfolg gefeiert, sodass viele weitere Kinderhäuser und Montessori Schulen folgten. Sie war International bekannt und hielt viele Vorträge über ihre pädagogischen Ideen. Leider wurde Ihr Konzept von der Politik missbraucht, sodass Maria Montessori zusehen musste wie der zweite Weltkrieg ihr Lebenswerk vernichtet hatte.

Sie ließ jedoch nicht locker und begannt von neuem Ihr Lebenswerk aufzubauen, indem sie sich auf Reisen begab und sehr viele Vorträge hielt. Sie war von ihrem Konzept überzeugt und der neue Erfolg gab ihr recht. Die Montessori Pädagogik blühte wieder auf und wurde weltweit angenommen. Maria Montessori verstarb 1952 überraschend in Holland und vererbte ihr Lebenswerk ihrem Sohn Mario, der es seitdem weiterentwickelt hatte.

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Grundsätze der Montessori Pädagogik

Der bekannte Leitsatz der Montessori Pädagogik lautet: “Hilf mir, es selbst zu tun!” und beschreibt damit den Kerngedanken dieser Idee. Maria Montessori hat das Kind und seine Individualität in den Vordergrund gestellt. Sie geht davon aus, dass Kinder eine natürliche Freude am Lernen besitzen, diese sollte mit Respekt und Achtung unterstützt und angeleitet werden. Eltern sollen ihren Kindern den Raum und das Vertrauen schenken, damit sie sich im eigenen Rhythmus und den eigenen Interessen folgend entwickeln können. Nach Maria Montessori führt diese Begegnung auf Augenhöhe zum Selbstvertrauen und zur Selbstständigkeit und zur Verinnerlichung des Gelernten.

Als Eltern wollen wir zudem unsere Kinder bestmöglich unterstützen und ihnen die Welt erklären. Wir missachten dabei viel zu häufig, dass wir unseren Kindern den eigenen Weg aufzwängen. Ein Prinzip der Montessori Pädagogik ist daher, sich mal die Zeit zu nehmen und sein Kind mit viel Geduld und ohne Einmischung bei seinem Alltag zu beobachten. Jedes Kind ist einzigartig und lernt auf seine individuelle Art und Weise die Welt kennen. Wir als Eltern sind hier gefragt dem mit Respekt, Vertrauen und Aufmerksamkeit zu begegnen. Eine Begegnung auf Augenhöhe.

Die Montessori Pädagogik wird mittlerweile in vielen Kindertageseinrichtungen und Schulen angewandt. Sie hat in unserer Gesellschaft, trotz einiger Kritiker, einen sehr guten Ruf und wird oft als Aushängeschild einer Einrichtung beworben. Die Erzieher oder Lehrer begleiten dabei die Kinder in ihrem individuellen Lernprozess. Sie erhalten dadurch den nötigen Freiraum zur Entfaltung.

Die vorbereitete Umgebung

Eines der zentralen Bestandteile in der Montessori Pädagogik ist die vorbereitete Umgebung. Der Name ist in seinen Grundzügen selbsterklärend, jedoch ist das Konzept dahinter weitaus komplexer wenn man sich im Detail damit befasst.

Die vorbereitete Umgebung bezieht sich individuell auf das Kind und ermöglicht ihm dadurch die bestmögliche selbstständige Entfaltung. Sie schafft einen geeigneten Raum für das Kind, damit es leben, lernen und sich entwickeln kann. Das Kinderzimmer ist im Idealfall der Hauptbereich von unseren Kindern und sollte entsprechend dem Konzept der vorbereiteten Umgebung gestaltet sein. Eltern sollten auch in den übrigen Räumen ihren Kindern ebenfalls eine angepasste Umgebung bieten.

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Die vorbereitete Umgebung ist geprägt durch eine helle und freundliche Atmosphäre. Kinder sind täglich sehr vielen Eindrücken und Reizen ausgesetzt, sodass daheim ein ruhiger und reizarmer Raum geschaffen werden sollte. Das fördert die Konzentration und schenkt Kindern einen Rückzugsort zum Ausruhen. Pastellfarben und natürliche Materialien (Holz statt Plastik) schaffen zudem einen reizarmen Raum. Minimalismus spielt bei der Montessori Pädagogik eine wichtige Rolle – “Weniger ist mehr” ist das Motto.

Eines der Ziele der Montessori Pädagogik ist euren Kindern ein Höchstmaß an Selbstständigkeit zu geben. Die vorbereitete Umgebung ist daher durch kleine und kindergerechte Möbel geprägt. Für die Kinder sollte alles in Reichweite und auf Augenhöhe sein, vor allem im Kinderzimmer. Zudem können Eltern bestimmte Dinge außerhalb des Kinderzimmers für ihre Kinder erreichbar machen. Tritthocker und Lerntürme bieten in dem Fall eine gute und flexible Lösung.

Ein Montessori gerechtes Zuhause ist maßgeblich vom Kind mitbestimmt, sodass wir unsere Kinder ab einem bestimmten Alter an der Einrichtung teilhaben lassen sollten. Abschließend ist es wichtig unterschiedliche Arbeitsbereiche einzurichten – eine Leseecke, einen Spielbereich, einen Rückzugsort oder einen Lernbereich. Das Kinderzimmer sollte bestenfalls nicht zugestellt sein und viel Freiraum bieten – eine freie Umgebung bietet Platz für Entfaltung.

Bücher zu Montessori-Pädagogik

Es gibt einige interessante Bücher rund um die Montessori Pädagogik und die darin enthaltene Philosophie von Maria Montessori. Ich persönlich finde die Bücher von Maria Montessori persönlich sehr spannend und möchte sie euch ans Herz legen. Insbesondere ist das Buch Kinder sind anders* sehr lesenswert, da es wundervoll geschrieben ist und einem die Augen für den Umgang mit Kindern öffnet. Das kreative Kind* ist ein weiteres interessantes Buch zum Thema Montessori Pädagogik. Es ist jedoch etwas anspruchsvoller und wissenschaftlicher geschrieben, wem das jedoch entgegen kommt wird das Buch mögen.

Montessori für Eltern* von Simone Davies ist ein modernes Buch, dass trotzdem die Montessori Pädagogik in den Mittelpunkt stellt. Es ist ein allumfassendes Gesamtwerk zum Thema Kleinkind und Montessori. Die Texte werden mit Illustrationen unterstützt, zudem wird jedes Kapitel mit einer prägnanten Zusammenfassung abgeschlossen.

Letzte Aktualisierung am 16.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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